Zertifizierter Anlageberater


 

 Einführung

 

Seit Inkrafttreten des Financial Services Act (1986) hat sich in England der Independent Financial Advisor, unabhängiger Anlageberater, bewährt. Alle Berater sind in einem berufsständischen Register aufgeführt, Vermögenschäden aus mangelhafter Beratung werden über einen Gemeinschaftsfonds reguliert, in den alle registrierten IFA Beiträge einzahlen.

In der Novellierung der EU-Richtlinie über Wertpapierdienstleistungen (93/22/EU), durch ein beschleunigtes Rechtsetzungsverfahren (Komitologie-Verfahren) ab 1. Januar 2005 Gemeinschaftsrecht, ist unter den vorangestellten Erwägungsgründen, der sog. "Whereas Section", die Harmonisierung des Ausbildung- Standards bzw. Qualität der Anlageberatung aufgeführt. Im Wesentlichen gilt dann für Anlageberater EU-weit eine Nachweispflicht über Kenntnisse und Fertigkeiten für die Eintragung in ein berufsständisches Register, gekoppelt mit einer Haftpflichtversicherung für Vermögenschäden durch fehlerhafte Beratung.

Im Zuge der EU-Erweiterung wird der Wettbewerbsdruck um Produktionsstandorte, um Kapital, gutausgebildete Arbeitskräfte und kompetente Berater zunehmen. Die deutsche Bundesregierung setzt durch einen Maßnahmenkatalog die Rahmenbedingungen für internationale Vergleichbarkeit. Die Fülle der Veränderungen ist für einen nur regional tätigen Anlageberater überaus verwirrend, für solche mit Erfahrung in angelsächsischen Ländern dagegen normal. Die Novellierungsabsicht bezüglich der Wertpapierdienstleistungsrichtlinie ist, abgesehen von Detailauswirkungen, seit dem Jahr 2000 bekannt.

Übergangsweise besteht für selbständige Anlageberater die Möglichkeit, für eingetragene und versicherte Kollegen unter gewissen Bedingungen „als Bevollmächtigte“ tätig zu sein. Im Fall eines Vermögenschadens droht jedoch Prämienerhöhung bzw. über schwarze Listen Kündigung. Der einzig richtige Weg für seriöse Beratung ist solide Ausbildung. Und mit Recht erwartet ein Kunde, der sich zum Beispiel für Anlagen in Hedgefonds interessiert, dass sein Berater, selbständig oder unselbständig, ihm die unterschiedlichen Strategien (z.B. Event Driven, Fixed Income Arbitrage oder Miscellaneous Relative Value Arbitrage u.a.) übersetzt und erläutert. Aber auch auf die Gefahren eines - sonst angenehmen – Hebels, bei steigenden Zinsen, aufmerksam macht.

Des Weiteren sollte der Anlageberater die Konsequenzen der betrieblichen Altersversorgung nach dem neuen Alterseinkünftegesetz nachfragenden Unternehmen (z.B. nachgelagerte Besteuerung) oder die Bedeutung der „fair value“ – Richtlinie (mit der EU-Rechnungslegungsvorschriften modernisiert werden – Finanzinstrumente wie Swaps, Futures oder Options im Anhang zum Jahresabschluss offen legen) erklären können.


Insbesondere das Entstehen neuer Märkte außerhalb der traditionellen Marktplätze und die Fülle zusätzlicher Informationen führen zu Intransparenz und Abhängigkeit der Anleger von persönlichen Empfehlungen ihrer Investmentberater.

Die EU führt daher die „Markets in Financial Instruments Directive“ – MIFID – ein. Ziele dieser Direktive sind verbesserter Anlegerschutz, mehr Transparenz bei der Anlageberatung und die Harmonisierung des europäischen Finanzmarktes.

MIFID wird das Verhalten an Marktplätzen und MFT (Multilateral Trading Facilities) durch Mindeststandards regeln.

MIFID ist am 31.Januar 2007 in Kraft getreten.

MIFID ersetzt die derzeitige Vorstellung, dass Wertpapierhandel an nationalen Börsen erfolgen muss. Mit der Schaffung eines europäischen Marktes für Finanzinstrumente erhalten Finanzdienstleister die Möglichkeit, Handel/Abwicklung von Wertpapieren über horizontale (neue Absetzmärkte) und vertikale (zusätzliche Financial Services) Integrationsschritte durchzuführen. Dabei unterstützt Standardisierung Kostensenkungen bzw. Optimierung des Leistungsangebots und Geschäftserweiterung durch Handelsausdehnung über ganz Europa.

 

 Lern-Bausteine/Inhaltsangabe

 

001 Analyse von festverzinslichen Wertpapieren
002 Angliederungsfinanzierung (Fusion, Joint-Venture – Bezahlung mit Aktien, Anleihen oder Optionsrechten)
003 Aktie als Finanzierungsinstrument
004 Aktienanalyse (Fundamentalanalyse, Technische Analyse)
005 Aktiengesellschaft
006 Aktiengesetz
007 Aktien-Indizes (Indextypen und Indexfunktionen) - Avatar Demo
008 Bankensysteme (ausländische – USA, GB, Frankreich, Japan)
009 Beteiligungshandel (Abschreibungsgesellschaft, Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Angliederungsfinanzierung)
010 Bewertung von Unternehmungen und Unternehmensteilen
011 Börse (Börsenteilnehmer, Börsenorgane, Börsenaufsicht)
012 Börsenkursbildung (Kurszusätze, Handelsabwicklung)
013 Börsen-Informationstechnologie
014 Derivate und Indices (Termingeschäfte, Produktlandschaft, Optionen, Clearing, Motive, Handel)
015 Emission von Wertpapieren
016 Emissionsgeschäft der Banken
017 Emittenten am deutschen Rentenmarkt
018 Finanzanalysen (finanzanalytische Kennzahlen)
019 Finanzmakler
020 Finanzierungsanlässe (Seed-Financing, Start-up, First Stage, Second Stage, …)
021 Finanzierungsarten
022 Futures (Fair Value, Short and Long Positions, Kontraktgrößen) fair value-Richtlinie
023 Geldmärkte (ausländische)
024 Goldanlagen
025 Geldmarktfonds - Avatar Demo
026 Hedgefonds, Zielfonds, Dachfonds
027 IAS (geringerer Bewertungspielraum)
028 Industrieobligationen
029 Investmentfonds, ETF, Reits
030 Investmentgesellschaften (ausländische)
031 Kapital (betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise)
032 Kapital (volkswirtschaftliche Betrachtungsweise)
033 Kapitalanlagegesellschaften, Nachhaltigkeit
034 Kapitalmarkt
035 Kapitalmarkt und Besteuerung
036 Kreditauskunfteien
037 Kreditinstitute
038 Leasing, Forderungsverbriefung als ABS (Asset Backed Securities)
039 Liquiditätsgrundsätze
040 Marktsegmente am deutschen Aktienmarkt
041 Mittelständische Unternehmen und Finanzierung
042 Optionsgeschäfte
043 Optionen (amerikanischer Typ, europäischer Typ, put, call, ...)
044 Optionsstrategien
045 Platzierungsverfahren Börse (Bookbuilding, Tender, Festpreis)
046 Portfolio Management und Steuern
047 Portfolio Theorien
048 Rechtliche Grundlagen der Wertpapierberatung
049 Rechtliche Grundlagen der Börse
050 Rentenanalyse (Einflussfaktoren, Zeitmass)
051 Schiffsfinanzierung
052 Spezialbanken
053 Steuern und Finanzierung
054 Universalbanken
055 Vermögensbildungspläne, private Altersvorsorge, betriebliche Altersversorgung (AltEinkG)
056 Vermögensverwaltung
057 Versicherungsunternehmen (Kapitalsammlung und Kapitalangebot)
058 Warenterminbörsen (ausländische)
059 Warrant
060 Wertpapierarten (Kupon-Anleihen, Zero Bonds, Floating Rate Notes, Reverse Floater, Convertible Bonds, Reverse Convertibles, Dual Currency Bonds, Commercial Paper, Genussscheine, Bundesschätze, Bundesobligationen, Pfandbriefe-Hypotheken-öffentliche-Jumbo,... )
061 Xetra (Exchange Electronic Trading) – Handelsplattform
062 Zinsstruktur

 

 Fachzeitschriften

 

Harvard Business Manager
Manager Magazin
Wirtschaftswoche
Börse Online
Focus Money
The Motley Fool
DM
FinanzNachrichten.de
Yahoo Finanzen


 Wichtigste Aktienindizes

 

Dow Jones Industrial Average (DJIA)
Dow Jones Industrial 30 Index (Dow Jones Index)
NASDAQ Composite Index (IXIC)
AMEX Biotech Index (BTK)
National Association of Securities (NASDAQ)
Standard & Poors 500 (S&P)
Financial Times Stock Exchange (FT – SE)
Nikon Keizai Shibun Stock Average 225 (Nikkei)
Hang Seng (Hang Seng)
Swiss Market Index (SMI)
Cotisation assiste en continue (CAC)
Deutscher Aktienindex (DAX)
Toronto Stock Exchange (TSE)
Australian Stock Exchange (ASE)
Milano Indice Borsa (MIB)
Iberian Index (IBEX)
Amsterdam Exchanges (AEX)
Austrian Traded Index (ATX)
Euro Stoxx 50
Morgan Stanley Capital International (MSCI)
Russian-Traded-Index (RTX)
NASDAQ Japan Index (JASDAQ)
Tadawul Stock Market

 Sonstige (interessante) Aktienindizes

 

Russell 2000 Index (RUT)
Philadelphia Semiconductor Index (SOXX)
Spanien IBEX-35 Index (IBEX 35)
Italian MIBTel Index (MIBTel)
EUREX DAX Future (DAX Future)
TecDAX Index
Neuer Markt: NEMAX 50 Index (NEMAX 50)
Mid Cap Index (MDAX)
Small Cap Index (SDAX)