"Wissen ist Macht"
... befand der Generalstaatsanwalt von König James I, Francis
Bacon, und setzte auf dem Höhepunkt der Renaissance in England
den Naturwissenschaften radikal neue Ziele.
Das Hauptmotiv der Renaissance (des klassischen Altertums) war Freude
am Geistigen, Kunst und Harmonie mit der Natur, ein Dantescher Aufstieg
zu den Sternen aus den Tiefen von Unwissen und Aberglauben. Das klassische
mythische Weltbild der Griechen (Paradigma, nach paradeigma = Modell,
Struktur) hatte eine natürliche Ordnung, in der alles erklärbar
war. Falsch, aber gelehrt erklärt.
Karl Popper mahnt, dass die Gelehrten ihrer Zeit es waren, die Jesus
ans Kreuz brachten. Der mit seinem „Folge mir nach“ keine
Sondergemeinschaft anbot, vielmehr ein Umdenken für Lebensentscheidungen,
über das Befolgen von geschriebenen Geboten hinausgehend, nämlich
das Tun des Willens des Vaters, der im Himmel ist.
Der geschulte Hexenverfolger Bacon personalisierte Natur weiblich und
meinte, das Ziel der Wissenschaft sei es, „die Natur auf die Folter
zu spannen, bis sie ihre Geheimnisse preisgibt.“ Die Natur sollte
man sich „gefügig und zur Sklavin machen“.
Mit diesem „Geist von Bacon“ setzte ein Paradigmenwechsel
ein, der bis zum Ende des 20. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung als
Ziel der Naturwissenschaft definierte, die Natur zu kontrollieren und
zu beherrschen, zu welchem Zweck auch immer.
Zugleich wurden die Dinge des Lebens wie Gestaltung toter Materie behandelt
und nach elementaren Teilchen gesucht, die logisch nach einem Gesamtbauplan
zusammengefügt sind.
Vagabundierende Kobold-Teilchen
So drang die physikalische Grundlagenforschung immer tiefer in den
subatomaren Bereich ein. Doch die jeweils entdeckten Elementarteilchen
mit starker Wechselwirkung erwiesen sich jedesmal als wiederum zusammengesetzte
Struktur, vorläufig, bis hin zu vagabundierenden Kobold-Teilchen,
zufällig und zeitlich begrenzt zusammengetroffen, wie an einer
Strassenkreuzung in Delhi.
In der theoretischen Physik ist unerklärbar, welche Kraft das Universum
expandieren lässt. Man weiß, dass Materie den Raum krümmt,
weiß aber nichts darüber, wie sich Raum und Materie im Quantenbereich
nahe dem Urknall verhielten.
Henri Bergson bezeichnet in seiner Schöpferischen Entwicklung die
Philosophie als Ergründung des Werdens und also als wahre Weiterführung
der Naturwissenschaften. Aber der westlichen Philosophie fehlt derzeit
ein schlüssiges naturwissenschaftliches Grundmodell, das weitergeführt
werden kann.
Da stört zum Beispiel die Erkenntnis, dass das Universum zusammenstürzen
würde wie ein Luftballon mit Luftauslass, wenn die sogenannte kritische
Dichte unterschritten wird. An der kritischen Dichte (100%) beträgt
die leuchtende Materie (die Gesamtheit aller Sterne, Planeten, Weißen
Zwerge und Gaswolken) nur ein Prozent. Die sogenannte dunkle Materie,
die die Gaswolken und Galaxien zusammenhält, beträgt etwa
30% . Die restlichen 69% der kritischen Dichte muss eine unbekannte
Energie sein, die alles umgibt, durchdringt, aufbaut.
Ratlose Physik, Philosophie, die sich auf Platons Höhlengleichnis
zurückzieht, Theologie, die auf Glaubensgeheimnisse abstellt.
Jedes Gefühl ist Energie
Nach östlicher Weisheit bewegt sich der Mensch in einem Energie-Bad
wie ein Fisch im Wasser. Jede Bewegung, jeder Gedanke, jedes Gefühl
ist Energie. Das Feng Shui (ausgesprochen Fung Scheh) beschäftigt
sich mit der Leitung von Energie durch die Umgebung des Menschen bzw.
Ableitung schlechter Energie, mit erstaunlichen Ergebnissen für
den Unwissenden. Die Ergebnisse entstehen ganzheitlich, mit Architektur,
Biologie, Farbwahl nach Himmelsrichtungen, Dynamik u.v.a.m.
Welch ein Kontrast zum westlichen Detailforschen, bei dem immer mehr
viel über immer weniger wissen.
Rabindranath Tagore suchte nach einem Studium an der Londoner Universität,
auf einem Boot lebend, das er einen Nebenfluss des Ganges hinunter treiben
ließ, Verbundenheit mit auch von ihm personalisierter Natur und
formulierte, kontrastreich zu Bacon: „Dass ich nur Dich begehre,
Dich allein, das laß mein Herz ohn' Ende wiederholen.“
Seit den letzten Dezennien des zwanzigsten Jahrhunderts ist viel von
einem Paradigmenwechsel die Rede, nach Thomas Samuel Kuhn ein Bruch
mit alten Anschauungen und Werten, in Übereinstimmung der Naturwissenschaften
mit buddhistischer Philosophie, des neueren Mahayana (Großes Fahrzeug)
in dem Paradies und Hölle keine Lokalitäten, sondern Bewusstseinsebenen
sind. Ein in Jahrtausenden zusammengetragener Schatz an Weisheit und
Glauben. Der Zen-Meister Hakuin schreibt in einem Gedicht: „Wer
diese Wahrheit einmal nur hört, sie preist und mit Vertrauen befolgt,
erlangt unendliche Glückseligkeit.“
Der Paradigmenwechsel wird verstärkt durch neue Bildungssysteme,
die nach zutreffender Feststellung der Kommentatoren des deutschen Hochschulrahmengesetzes
eine Revolution bedeuten. Revolution durch neue Distanz- und Kommunikationstechnologien,
die Schulen und Universitäten, Bibliotheken, Archive, Arbeitsplätze
und Studierzimmer weltweit verknüpfen und verwertbare Qualifikation
gestalten.
vgl. nachfolgende Zugänge Stanford University u.a.
Zur internationalen Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen werden
Studiengänge in einzelne Bausteine gegliedert, die mit Leistungspunkten
versehen sind. Zum Studienabschluss ist eine vorgegebene Anzahl von
Leistungspunkten erforderlich, wobei über internationale Standards
weltweite Anrechnung ermöglicht und die Bausteine in beliebiger
Reihenfolge „abstudiert“ werden können.
Die Angebote der Studien/Studienbausteine richten sich in erster Linie
an Berufstätige, die sich weiterqualifizieren wollen (von Patchwork
über Bachelor/Master bis zum PhD), an Interessierte, die kein Präsenzstudium
absolvieren können oder wollen - z.B. wird für Frauen, die
im Rahmen einer Familienplannung eine berufliche Aus-Zeit verzeichnen,
aktualisierter und spezialisierter Wiedereinstieg in den Beruf ermöglicht
- oder in ihrem Lebensherbst nachholen wollen, was durch engagierte
Berufsbindung nicht möglich war.
Ein Gesang Tagores beginnt mit den Worten: „Der Tag ist schon
dahin. Und Schatten lagert auf der Erde. Es ist Zeit für mich,
zum Fluss zu gehen, meinen Krug zu füllen.“
Wünschenswert ist ein Zeitgefühl zum Krugfüllen.
Denn Bertrand Russel meinte in hohem Alter: „Ohne Vorstellung
eines Ziels wird das Leben düster und schal.“
Zugang:
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